Das Lied der Kämpferin von Lidia Yuknavitch

Klappentext

In einer nicht allzu fernen Zukunft ist die Erde ein düsterer Ort, heimgesucht von mörderischen Kriegen, zerstört von den Menschen selbst und gewaltigen Naturkatastrophen. Einigen wenigen ist es gelungen, sich auf eine Raumstation zu retten, um von hier aus die letzten Reserven der Erde zu Plündern. Herrscher dieser neuen, trostlosen Welt ist ein ebenso tyrannischer wie blutrünstiger Sektenführer. Doch eine Gruppe junger Rebellen lehnt sich auf gegen das eiserne Regime, angespornt von der charismatischen Mädchen-Kriegerin Joan, die über ganz eigene Kräfte verfügt und deren Geschichte das Schicksal zukünftiger Generationen bestimmen wird. [Quelle: btb Verlag]

Informationen zum Buch

Das Lied der Kämpferin | Lidia Yuknavitch
Übersetzt: Claudia Max
9783442717392 | btb Verlag
Seiten: 347 | ET: 8. März 2021
Buch: 12,00€

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*Rezensionsexemplar*


Meine Meinung

Auf das Buch bin ich zuerst durch eine Freundin aufmerksam geworden, da sie dies auf ihrer Wunschliste stehen hatte. Nachdem ich dann den Klappentext dazu gelesen hatte, war ich sehr fasziniert von der Vorstellung. Es hat mich sehr an "Report der Magd" oder "1984" erinnert, deswegen wollte ich es unbedingt lesen und mir ein Bild davon machen.

Was direkt auf den ersten Seiten bemerkbar ist, den der gewählte Schreibstil ist anders als der übliche Science-Fiction-Roman. Die Autorin versetzt einen in eine Zukunft, in der die Menschheit auf eine Raumstation retten konnte und nun dort lebt. Die Erde wurde durch Naturkatastrophen unbewohnbar und auch auf die Menschen hatte dies gravierende Auswirkungen. Nun sind Männer und Frauen körperlich sehr gleich und als Leser kommt oft die Frage auf, was ein Geschlecht überhaupt ausmacht. Ebenfalls wird sich viel mit der Frage auseinandergesetzt, was uns Menschen zu Menschen macht. Denn die Menschen auf der CIEL sind fast nicht mehr als solche zu erkennen. Sie haben weiße Haut ohne jegliche Beharrung und sind asexual. Als modischer Trend und als Liebesersatz gelten die Verzierungen der Haut, welche in die Haut gebrannt werden und diese mehr und mehr verformen.
Die Protagonistin ist eine solche Hautkünstlerin, obwohl sie in diesem Bereich eher eine Nische besetzt und mit ihrer Tätigkeit die Rebellion unterstützt. Sie beschreibt den Vorgang der "Veredelung" sehr genau um eine Hinterlassenschaft zu erschaffen. Denn ihre Lebenszeit geht dem Ende zu.

Der Schreibstiel ist sehr derb und vulgär und es kommen öfter Schilderungen von Geschlechtsverkehr vor, die sich aber nur in der Vorstellung abspielen. Die Haupterzählung spielt sich in der Raumstation ab und durch die Veredelungen erfährt man die Geschichte über Joan. Das Mädchen, das auf der Erde für den Widerstand gekämpft hat. Nach und nach erfahren wir so die Geschichte, die zu dem Verfall oder wie diese es nennen, den Aufstieg der Menschheit geführt haben.

An Anfang habe ich mich etwas schwergetan, alles mir Beschriebene zu erfassen und mir die Welt richtig vorstellen zu können. Auch die Veredelungen waren für mich zuerst sehr unverständlich. Mit der Erklärung habe ich mich aber nach und nach eingefunden. Trotzdem sind die Seiten förmlich dahin gerauscht und Pausen habe ich meist nur gemacht, um das Gelesene sacken zu lassen und noch einmal darüber nachzudenken.


Fazit

Ein zuerst sehr verwirrender Roman, der einem erst nach und nach in seine Geheimnisse einweiht. Verfolgt man diese aber aufmerksam, beschert diese spannende und nachdenkliche Lesestunden. Das Buch ist definitiv nicht für jeden etwas, aber wer gerne mal etwas ungewöhnlicher Lesen möchte und darüber sinnieren will, was Menschlichkeit ausmacht, sollte sich diese Geschichte einmal ansehen.

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